Uniproteste
Summary: The Austrian Universities are "burning" - the biggest student protests in over 20 years. This article is a short description about the movement, mainly its process.
Für Lesende aus dem Ausland: Dieser Eintrag beschäftigt sich mit den studentischen Protesten, die seit drei Wochen an österreichischen Universitäten stattfinden, einen massiven Bildungsdiskurs ausgelöst haben und die österreichische Innenpolitik ziemlich aufgerüttelt haben. Mehr dazu hier.
Ich war ja mehr als positiv überrascht - aus dem Urlaub heimkehrend zu hören, das Audimax der Uni Wien sei besetzt. Das ganze hat innerhalb kürzester Zeit eine beeindruckende Eigendynamik bekommen, woran moderne Technologien offensichtlich einen bedeutenden Anteil haben. Mich selber hat diese Bewegung enorm gerührt und dank der Übetragung durch Livestream aus dem Audimax habe ich in der letzten Woche auch sehr viel mitbekommen.Zum Forderungskatalog bitte hier lang
Und besonders schön - es findet nicht nur eine Mobilisierung sondern auch eine Sensibilisierung statt. Natürlich gibt es viele Verrückte, die sich am Plenum mehr oder weniger redegewandt selbst darstellen. Aber es kommt auch eine 16 Jährige aus einer sogenannnten bildungsfernen Schicht, die ihre eigene sehr berührende Pespektive auf Fragen der Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit einer teilweise verwunderten Zuhörerschaft präsentiert - obwohl sie eigentlich nur zur Party gekommen ist. Es werden Filme gezeigt über Asylfragen und Alltagsrassismus und es entspannen sich gute Diskussionen, wo von manchen auf eine sehr praktische Art und Weise festgestellt wird, warum auch eine studentische Bewegung nicht im luftleeren Raum agiert, warum Bildungspolitik grundsätzlich Gesellschaftspolitik ist und warum es oft schwierig bis unmöglich ist eine Grenze zwischen bildungspolitischen und sonstigen gesellschaftlichen Fragestellungen zu ziehen. Besonders schön und überraschend, dass dies zumindestens teilweise nicht in überholten plakativen Parolen von den üblichen Verdächtigen formuliert wird, sondern konkret und womöglich auch von den Leuten, die ohne Party vielleicht gar nicht auf die Uni gekommen wären.
Im Laufe der Zeit lässt sich natürlich auch eine gewisse Ermüdung feststellen, die Parolen werden mehr, während gleichzeitig immer weniger Leute über immer mehr Formalitäten diskutieren - was nach drei Wochen auch nicht verwunderlich ist. Einerseits treten klarerweise gewisse Ermüdungserscheinungen auf und andereseits lassen sich auch immer mehr Leute von mühsamen Entscheidungsfindungsprozessen abschrecken (ja, Basisdemokratie war noch nie einfach). Trotzdem es geht weiter, es wird diskutiert nicht nur auf den Universitäten sondern auch in Unternehmen, Schulen, Wirsthäusern und überhaupt fast überall...Das ist gut so. Weil es höchste Zeit wird, dass über Bildung auf breiter Basis diskutiert wird - über eine Bildung, die diesen Namen verdient, die nicht nur reines Wissen vermittelt, sondern anregt zum Denken, Handeln und Gestalten.
Hier noch zwei schöne Bericht aus dem Beginn die viel Stimmung einfangen (Bei mir selber haben sich noch einige weitere Ideen festgesetzt, ob ich es aber schaffe diese zu veröffentlich, steht, wie schon öfters wieder mal in den sternen).
Für Lesende aus dem Ausland: Dieser Eintrag beschäftigt sich mit den studentischen Protesten, die seit drei Wochen an österreichischen Universitäten stattfinden, einen massiven Bildungsdiskurs ausgelöst haben und die österreichische Innenpolitik ziemlich aufgerüttelt haben. Mehr dazu hier.
Ich war ja mehr als positiv überrascht - aus dem Urlaub heimkehrend zu hören, das Audimax der Uni Wien sei besetzt. Das ganze hat innerhalb kürzester Zeit eine beeindruckende Eigendynamik bekommen, woran moderne Technologien offensichtlich einen bedeutenden Anteil haben. Mich selber hat diese Bewegung enorm gerührt und dank der Übetragung durch Livestream aus dem Audimax habe ich in der letzten Woche auch sehr viel mitbekommen.Zum Forderungskatalog bitte hier lang
Und besonders schön - es findet nicht nur eine Mobilisierung sondern auch eine Sensibilisierung statt. Natürlich gibt es viele Verrückte, die sich am Plenum mehr oder weniger redegewandt selbst darstellen. Aber es kommt auch eine 16 Jährige aus einer sogenannnten bildungsfernen Schicht, die ihre eigene sehr berührende Pespektive auf Fragen der Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit einer teilweise verwunderten Zuhörerschaft präsentiert - obwohl sie eigentlich nur zur Party gekommen ist. Es werden Filme gezeigt über Asylfragen und Alltagsrassismus und es entspannen sich gute Diskussionen, wo von manchen auf eine sehr praktische Art und Weise festgestellt wird, warum auch eine studentische Bewegung nicht im luftleeren Raum agiert, warum Bildungspolitik grundsätzlich Gesellschaftspolitik ist und warum es oft schwierig bis unmöglich ist eine Grenze zwischen bildungspolitischen und sonstigen gesellschaftlichen Fragestellungen zu ziehen. Besonders schön und überraschend, dass dies zumindestens teilweise nicht in überholten plakativen Parolen von den üblichen Verdächtigen formuliert wird, sondern konkret und womöglich auch von den Leuten, die ohne Party vielleicht gar nicht auf die Uni gekommen wären.
Im Laufe der Zeit lässt sich natürlich auch eine gewisse Ermüdung feststellen, die Parolen werden mehr, während gleichzeitig immer weniger Leute über immer mehr Formalitäten diskutieren - was nach drei Wochen auch nicht verwunderlich ist. Einerseits treten klarerweise gewisse Ermüdungserscheinungen auf und andereseits lassen sich auch immer mehr Leute von mühsamen Entscheidungsfindungsprozessen abschrecken (ja, Basisdemokratie war noch nie einfach). Trotzdem es geht weiter, es wird diskutiert nicht nur auf den Universitäten sondern auch in Unternehmen, Schulen, Wirsthäusern und überhaupt fast überall...Das ist gut so. Weil es höchste Zeit wird, dass über Bildung auf breiter Basis diskutiert wird - über eine Bildung, die diesen Namen verdient, die nicht nur reines Wissen vermittelt, sondern anregt zum Denken, Handeln und Gestalten.
Hier noch zwei schöne Bericht aus dem Beginn die viel Stimmung einfangen (Bei mir selber haben sich noch einige weitere Ideen festgesetzt, ob ich es aber schaffe diese zu veröffentlich, steht, wie schon öfters wieder mal in den sternen).
silmanja - 9. Nov, 23:34