Übers Wandern

Dienstag, 26. August 2008

A walk in the woods

walkinthewoodsManchen mag ja schon aufgefallen sein, dass ich in letzter Zeit wieder ein bisschen öfters wandernd unterwegs gewesen bin. Da ist mir jenes Buch gerade recht gekommen. Was habe ich es verschlungen - allerdings in zwei Teilen - da dieses Buch mir gemeinsam mit allen anderen Sachen (welch Ironie) beim Wandern abhanden gekommen ist, und ich es erst nach über einer Woche wieder durch Nässe stark gewellt zurückerhalten habe.

Erzählt wird eigentlich nur die Geschichte einer Wanderung- einer sehr langen Wanderung allerdings - der Versuch den Appalachian Trail zu erwandern. Das ist keine triviale Sache; handelt es sich doch um einen der längsten Fernwanderwege der Welt. Wie das Ganze erzählt wird, hat allerdings größten Charme. Einerseits wie naiv der Autor an das Thema herangeht und auch wie offen er darüber erzählt, wie schwer ihm das Gehen oft fällt, und wie sehr er doch gegenüber anderen Wandernden zurückfällt. Wer schon einmal länger wandernd unterwegs war, wird vieles wiedererkennen - sowohl an Gefühlen als auch an Menschentypen, die er schilder. Gleichzeitig ist das Ganze auch sehr witzig.

Neben der Darstellung des Wanderns erzählt der Autor aber andererseits auch die Geschichte des Wanderweges und würzt dies noch mit viel Regionalgeschichte die ihm am Weg unterkommt. Beispielhaft sei hier nur auf Centralia verwiesen - ein Geisterort, unter dem seit 40 Jahren die Kohlenmine vor sich hin brennt - unglaublich. Für mich natürlich auch besonders interessant, die Geschichten von ehemaligen Tourismusdestinationen bzw. von den ursprünglichen touristischen Träumen der Wegerfinder.

Wenn ich selber unterwegs bin, bin ich ja aus unterschiedlichen Gründen sehr dankbar, jeden Abend eine Unterkunft zu haben, und etwas Warmes zu Essen zu bekommen. Nach der Lektüre bekomme ich aber doch ein bisschen Lust wieder einmal mit Zelt unterwegs zu sein. Sollte ich jemals ein Buch schreiben - in diese Richtung könnte es gehen. (wenn ich es könnte)

Mehr dazu hier.
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Dienstag, 29. Mai 2007

Warum Wandern (1)

Weil es das Gehirn ausleert

Es ist immer wieder beim Gehen das gleiche Prinzip: Zuerst spuken die Dinge, die mich beschäftigen, im Kopf herum - werden von einer Seite zur anderen gewiegt, um dann langsam zu verschwinden, sich im Nichts aufzulösen. Man denkt an nichts und nimmt einfach nur die Landschaft und sich selber mittendrin wahr. Das geht im Großem wie im Kleinem - an einem Tag oder während mehrerer Wochen.

Vor einigen Jahren bin ich sechs Wochen durch Österreich gewandert - genau zwischen meiner anstrengenden Zeit als Studivertreterin und dem Schreiben der Diplomarbeit. Die ersten zwei Wochen Gehen waren geprägt vom gedanklichen Durchkauen der vorherigen Monate. Doch dann - auf einmal war alles weg, der Kopf leert sich und die Aufmerksamkeit richtet sich nur auf das was gerade ist. Ein Moment der Freiheit.

Vor einem Jahr war es ähnlich. Mehrere Monate nur Arbeiten auf einen Event hin, dann eine Woche im Mühlviertel mit täglichen Schneeschuhwanderungen, bevor ich meine Masterarbeit schreibe. Das Gehen im Schnee, die regelmäßige stapfende Bewegung bringt mich innerhalb von kürzester Zeit dazu, die vergangenen Monate zurückzulassen und mich frei zu machen für neues Denken.

Und wenn ich zuhause sitze und mich nicht aufraffen kann, loszugehen, dann bringt mich manchmal (aber leider nicht immer) die Gewißheit hoch, welche Befreiung auch ein eintägiger Wandertag sein kann.
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Montag, 21. Mai 2007

Selbstversorgung auf Schutzhütten

So nun wird also der Selbstversorgung auf alpinen Schutzhütten der Kampf angesagt. Eine genauere Beschreibung befindet sich hier (Zillertalblog).(Die Salzburger Nachrichten sind übrigens erst letzte Woche draufgekommen) Kurz gesagt können in Zukunft nur mehr Mitglieder von alpinen Vereine ihre eigene Jause auf der Hütte essen, und auch von ihnen können die Wirte einen Unkostenbeitrag von 2,50 erheben, wenn diese nichts anderes bestellen.

Nun gut: Das die Selbstversorgung nur mehr für Mitglieder zugänglich ist, kann ich einsehen, da diese ja auch für die Infrastruktur mit ihrem Mitgliedsbeitrag ihren Anteil leisten. Auch der Unkostenbeitrag erschüttert mich nicht unbedingt, da es schon sehr unwahrscheinlich ist, dass gar nichts bestellt wird.

Selbst wie ich noch ganz wenig Geld hatte, habe ich auf Hütten am Abend immer zumindestens eine Suppe bestellt, bevor ich mein mitgebrachtes Brot zu mir genommen habe, nicht ohne dabei oft mit langen Zähnen zuzuschauen, wie andere Wildspezialitäten und ähnliches genießen konnten. Mittlerweile gehört bei mir ein schönes warmes Abendessen zum Wandervergnügen, das ich mir gerne gönne - und bei Tagesausflügen eben ein Mittagessen oder zumindestens eine Suppe.

Einzig das Frühstück auf Hütten ärgert mich immer noch regelmäßig. Zwei trockene Scheiben Brot, ein labriger Kaffee (übrigens habe ich bis jetzt noch auf jeder italienischen Schutzhütte einen köstlichen Espresso bekommen, das ist hierzulande immer noch sehr, sehr selten zu erleben), ein bisschen Butter und Marmelade um mehr als stolze Preise. Da werfe ich lieber meine mitgebrachten Teesackerl in das heisse Wasser und esse mein mitgebrachtes Brot - und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben.

Die andere Seite der Medaille ist, dass die Schutzhütten gerade in Österreich in den letzten Jahren enorm aufgerüstet wurden. Warmwasseraufbereitung bis hin zur Dusche und übermäßige Stromversorgung in hohen und sensiblen Lagen sind keine Seltenheit. Das kostet natürlich Geld und dieses muss nun wieder reingebracht werden.

Die alpine Hütteninfrastruktur ist von den Vereinen mit viel Herzblut und ehrenamtlichen Engagement errichtet worden. Heute stellt diese einen sehr wichtigen Bestandteil des touristischen Angebots im Sommertourismus dar. Zusätzlich kümmern sich die alpinen Vereine auch noch um die Wegerhaltung und Markierung (im Gegensatz zur Schweiz, wo dies Bundessache ist). Diese Leistungen sind also in einem gewissen öffentlichen Interesse und es stellt sich natürlich die Frage, wer eigentlich für den Erhalt der Wege und Hütten aufkommen sollte.

Ich glaube nicht, dass die Lösung so wie sie jetzt vorgeschlagen wird, viel Geld bringen wird. Hardcore Selbstversorger gibt es erstens immer weniger, und zweitens sind diese dann sowieso Mitglieder - mehr Essen wird dadurch also nicht verkauft. Mehr Gewinn gibt es außerdem über das Verkaufen von Getränken. So gesehen werden sich die alpinen Vereine wohl anderes überlegen müssen, um den Erhalt der Schutzhütten zu sichern.

Eine ausführliche Diskussion gibt es übrigens beim Forum Gipfeltreffen.
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Sonntag, 8. Oktober 2006

Übers Wandern I

Frisch geduscht und mit vollem Bauch sitze ich nun da und blicke auf einen sehr schönen Wandertag auf das Kieneck zurück (genauere Beschreibung folgt)

Wandern ist ja wunderbar - es ermöglicht nicht nur ein besonders tiefes Naturerleben sondern auch besonderes Geschmacksempfindungen. Die Bewegung, die frische Luft und wahrscheinlich noch einiges mehr führen dazu, dass Essen besonders gut schmeckt und besonders viel Spass macht. Heute auf der Enzianhütte bei Sonnenschein und wunderbarer Aussicht war das ein Schweinebraten, den wir mit großer Freude verspeist haben.
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