Samstag, 26. Januar 2008

Nacht und Nebel

Und da war noch der Film ("Nacht und Nebel" auf französisch "Nuit et brouillard"), den ich letztens gesehen habe, zu dessen Vorführung ich eigentlich nur durch Zufall gekommen bin. Ein Film der die Deportationen und die Systematik der Konzentrationslager verdeutlicht - in unglaublich kurzen, grausamen 30 Minuten. Gezeigt werden einerseits Originalbilder (in schwarz/weiss) und andererseits Aufnahmen aus dem Jahr 1955, die ein vor sich hin moderndes Auschwitz zeigen (in Farbe). Und als ob das alles noch nicht genug wäre gibt es eine literarische anmutenden Text von Paul Celan ins deutsche übertragen und eine (wie ich gelernt habe kontrakpunktische Musik) von Hanns Eisler. Große Namen, also und trotzdem ist mir dieser Film zum ersten Mal untergekommen.

Hier der Beginn: (Deutsche Version konnte ich leider nicht finden. Nicht-Frankophile sind also auf die englischen Untertitel angewiesen - unbedingt trotzdem auf die Musik achten)



Eine sehr eindrückliche und künstlerische Angelegenheit. Unglaublich auch die Rezeptionsgeschichte. Der Film wurde auf Betreiben der deutschen Bundesregierung in Cannes nicht im offiziellen Wettbewerb gezeigt, weil er die Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich gefährden könne. Offensichtlich war der Film, auch für viele Deutsche in den 60er und 70er Jahren ein wichtiger "Augenöffner" und hatte wohl einen Beitrag geleistet, dass damals so viele angefangen haben, zu hinterfragen, was ihre Väter eigentlich im Krieg gemacht haben.

Und dann gibt es da noch das starke Lied von Jean Ferrat mit den gleichen Titel "Nuit et brouillard". Beide spielen auf die sogenannten Nacht und Nebel Erlass aus dem Jahr 1941 an. Dabei ist auch der Vater von Jean Ferrat nach Ausschwitz deportiert worden (lt. Wikipedia-FR).

Ich übersetze hier nur (sinngemäß)die zwei vorletzten Absätze des Liedes, in dem er darauf eingeht, warum darüber gesungen werden muss:

Man sagt mir jetzt, das sei nicht mehr aktuell
Es ist besser nur mehr Liebeslieder zu singen
Und das Blut trocknet schnell, wenn es in die Geschichte eingeht
Und dass es nichts nützt die Gitarre zu nehmen.

Doch wer kann mich aufhalten?
Der Schatten hat sich menschlich gemacht, heute ist Sommer
Ich werde die Wörter verdrehen, wenn es sein muss
Damit die Kinder eines Tages wissen, wer Ihr wart.



Ils étaient vingt et cent, ils étaient des milliers
Nus et maigres, tremblants, dans ces wagons plombés
Qui déchiraient la nuit de leurs ongles battants
Ils étaient des milliers, ils étaient vingt et cent

Ils se croyaient des hommes, n'étaient plus que des nombres
Depuis longtemps leurs dés avaient été jetés
Dès que la main retombe il ne reste qu'une ombre
Ils ne devaient jamais plus revoir un été

La fuite monotone et sans hâte du temps
Survivre encore un jour, une heure, obstinément
Combien de tours de roues, d'arrêts et de départs
Qui n'en finissent pas de distiller l'espoir

Ils s'appelaient Jean-Pierre, Natacha ou Samuel
Certains priaient Jésus, Jéhovah ou Vichnou
D'autres ne priaient pas, mais qu'importe le ciel
Ils voulaient simplement ne plus vivre à genoux

Ils n'arrivaient pas tous à la fin du voyage
Ceux qui sont revenus peuvent-ils être heureux
Ils essaient d'oublier, étonnés qu'à leur âge
Les veines de leurs bras soient devenues si bleues

Les Allemands guettaient du haut des miradors
La lune se taisait comme vous vous taisiez
En regardant au loin, en regardant dehors
Votre chair était tendre à leurs chiens policiers

On me dit à présent que ces mots n'ont plus cours
Qu'il vaut mieux ne chanter que des chansons d'amour
Que le sang sèche vite en entrant dans l'histoire
Et qu'il ne sert à rien de prendre une guitare

Mais qui donc est de taille à pouvoir m'arrêter ?
L'ombre s'est faite humaine, aujourd'hui c'est l'été
Je twisterais les mots s'il fallait les twister
Pour qu'un jour les enfants sachent qui vous étiez

Vous étiez vingt et cent, vous étiez des milliers
Nus et maigres, tremblants, dans ces wagons plombés
Qui déchiriez la nuit de vos ongles battants
Vous étiez des milliers, vous étiez vingt et cent
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