Youtube einmal ganz anders.
Fidelio kann ich nicht als meine Lieblingsoper bezeichnen, obwohl ich ihn so wie eine "edelste Oper" ansehe. Obwohl ich die CDs zuhause habe, lege ich sie praktisch nie auf. Das geschieht aber nicht aus Geringschätzung.
Für mich ist der Fidelio mit soviel Emotion verbunden, dass er nur ganz selten passt. Die Oper wurde mir durch die verschiedensten Eindrücke in eine Unwirklichkeit entrückt. Eröffnung der Wiener Oper nach dem Weltkrieg. Die Beethovenverehrung in unserem Haus. Beethoven war eine eigene Kategorie von Komponist, so wie es Goethe bei den Dichtern war.
Ich kannte die Geschichte und habe sie wie ein Märchen verdaut, eine Erlösungsgeschichte. es war mir als Kind unverständlich, was ein politischer Gefangener war. Ich fieberte dem Trompetensolo entgegen. Den Gefangenenchor gab es damals häufig im Radio, der mich noch heute zu Tränen rührt.
Es klingt wahrscheinlich zu pathetisch und zu übertrieben. Ich hab immer gedacht, dass es ein Fehler war, den Fidelio für die Menschen zu komponieren. Beethoven wollte mit seiner Musik die Menschen veredeln, den Auftrag hatte er für sich angenommen. Und die Mehrzahl der Menschen ist nicht instande, diese Botschaft wirklich aufzunehmen.
Wahrscheinlich geht es nicht. Dafür springen die Leute auf Militärmusik an und marschieren fröhlich in den Tod.
Wenn ich also wirklich den Fidelio hören möchte, denke ich: ach was, ich brauche es jetzt hardcore, jetzt geb ich mir eine Klaviersonate.
Und da schöpfe ich dann aus dem Vollen und habe das Gefühl, mich richtig zu bewegen. Meine Haltung zu den Klaviersonaten kann man da nachlesen.
sehr schön - lieber steppenhund - dein zugang zu musik ist für mich immer wieder schön zu lesen, und doch oft so unverständlich - weil es bei mir so viel einfacher ist. gefällt es und löst es noch dazu etwas aus - dann bin ich dabei - mit einem kommunistischen Opernliebhaber als Vater konnte ich zu dieser Oper auch leicht einen Zugang finden. und gerade das quartett - lässt mich immer vollkommen versinken - obwohl ich selten gute aufnahmen gehört habe - weil es soo leise anfängt.. und dann doch recht laut wird.
Eigentlich bin ich musikalisch gar nicht gebildet und entdecke nur hin und wieder Sachen - die mir einfach gefallen....
Das ist eine schöne Überraschung ...
Fidelio kann ich nicht als meine Lieblingsoper bezeichnen, obwohl ich ihn so wie eine "edelste Oper" ansehe. Obwohl ich die CDs zuhause habe, lege ich sie praktisch nie auf. Das geschieht aber nicht aus Geringschätzung.
Für mich ist der Fidelio mit soviel Emotion verbunden, dass er nur ganz selten passt. Die Oper wurde mir durch die verschiedensten Eindrücke in eine Unwirklichkeit entrückt. Eröffnung der Wiener Oper nach dem Weltkrieg. Die Beethovenverehrung in unserem Haus. Beethoven war eine eigene Kategorie von Komponist, so wie es Goethe bei den Dichtern war.
Ich kannte die Geschichte und habe sie wie ein Märchen verdaut, eine Erlösungsgeschichte. es war mir als Kind unverständlich, was ein politischer Gefangener war. Ich fieberte dem Trompetensolo entgegen. Den Gefangenenchor gab es damals häufig im Radio, der mich noch heute zu Tränen rührt.
Es klingt wahrscheinlich zu pathetisch und zu übertrieben. Ich hab immer gedacht, dass es ein Fehler war, den Fidelio für die Menschen zu komponieren. Beethoven wollte mit seiner Musik die Menschen veredeln, den Auftrag hatte er für sich angenommen. Und die Mehrzahl der Menschen ist nicht instande, diese Botschaft wirklich aufzunehmen.
Wahrscheinlich geht es nicht. Dafür springen die Leute auf Militärmusik an und marschieren fröhlich in den Tod.
Wenn ich also wirklich den Fidelio hören möchte, denke ich: ach was, ich brauche es jetzt hardcore, jetzt geb ich mir eine Klaviersonate.
Und da schöpfe ich dann aus dem Vollen und habe das Gefühl, mich richtig zu bewegen. Meine Haltung zu den Klaviersonaten kann man da nachlesen.
Eigentlich bin ich musikalisch gar nicht gebildet und entdecke nur hin und wieder Sachen - die mir einfach gefallen....