Coaching - die Wende

Eigentlich bin ich ja in das Coaching gegangen mit dem Wunsch, zukünftige berufliche Perspektiven zu entwickeln. Beim letzten Mal hat es dort geendet, dass ich eigentlich weiss, was ich gerne und gut mache (auch wenn das noch kein Berufsbild ist), aber ein Problem mit den Themen Arbeitszeit-Freizeit, Abgrenzung, Motivation und Anerkennung habe, puhhh.

Für die nächste Zeit habe ich mir jetzt dazu einiges mitgenommen:
- Aufgaben sind wie Kleidungsstücke. Ich muss sie nicht anziehen, ich kann sie auch ablehnen oder zurückgeben oder umtauschen. Und in erster Linie kann ich sie mir einmal genauer anschauen, bevor ich sie haben will. Ich muss auch nicht dauernd in Kleidergeschäft gehen, schauen, was alles gibt,um danach möglichst viele Kleider an mich zu raffen. Ich kann mir Kleider auch von anderen geben lassen.
- Besonders gefährlich sind in diesem Zusammenhang persönliche Verwicklungen und freundschaftliche Beziehungen im Beruf. Da gibt es dann Personen, die mir für meine Arbeit Anerkennung geben (und diese ist mir recht wichtig). Um diese Anerkennung weiter zu bekommen, übernehme ich dann immer mehr.
- Anerkennung kann ich mir auch woanders holen. Z.B. über Freundschaften, wichtig ist, dass ich mich von diesem Strudel zwischen neuen Aufgaben und Anerkennung löse
- Interessant auch, dass ich offensichtlich ein Talent habe von männlichen Förderern in diesen Strudel reingerissen zu werden. Vielleicht so meinte der Coach, sollte ich auch anfangen mehr Kontakte zu Männern auch im Privaten zu suchen, huch!
- Und schlussendlich habe ich mir heute eingestanden, dass nicht die Frage meiner zukünftigen beruflichen Tätigkeiten derzeit aktuell ist, sondern die Frage wie ich meinen Beruf und mein Privatleben im Einklang bringe - das ist meine Spielwiese für die nächste Zeit und damit kann ich mir auch eine Basis für die nächsten beruflichen Wünsche zu schaffen - klingt jetzt so banal, ist es aber nicht unbedingt....
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acqua - 27. Mär, 22:04

Grundsätzlich hast du doch aber nichts gegen Anerkennung, die man aufgrund beruflicher Leistungen erhält? Du willst nur nicht davon abhängig sein, immer neue Aufgaben übernehmen zu müssen, um diese Anerkennung zu bekommen? Aber warum ist es besonders gefährlich, diese Anerkennung von Personen zu bekommen, die sowohl beruflich als auch privat eine Rolle spielen? Oder verstehe ich dich falsch?
(Nochmal vier weitere Fragen...!)

silmanja - 27. Mär, 22:15

ganz im gegenteil sie ist mir halt nur ein bisserl zu wichtig. bei personen die beruflich und privat eine rolle spielen kommt dann die emotionale Keule noch viel stärker dazu. und ich kann mich noch schwerer abgrenzen - ist es jetzt ein bisschen verständlicher?
acqua - 27. Mär, 22:23

Ich habe dich also richtig verstanden.
Vor einiger Zeit arbeitete ich in einer Gruppe, die von einer Freundin von mir geleitet wurde. Ich war ganz schön verkrampft damals denn es war mir sehr unangenehm, Fehler zu machen. Bei der Analyse dieser Konstellation habe ich sowohl über sie als auch über mich viel gelernt. Ich bin aber froh, dass wir inzwschen wieder nur privaten Kontakt haben.
silmanja - 27. Mär, 22:49

genau - ich glaube auch, dass man es sich sehr gut überlegen muss dies zu vermischen (auch wenn ich weiss, dass es sehr erfolgreiche gegenbeispiele gibt). ich habe in den letzten jahren auch zwei freundinnen kleine aufträge bei uns vermittelt und war heilfroh, wie das zu ende war..... aus ähnlichen gründen, die du erzählt hast - und auch, weil man dann beim gemeinsamen weggehen natürlich zuviel und vor allem zu konkret über die arbeit redet
liljan98 - 27. Mär, 23:21

...

Ich lese schon seit einiger Zeit sehr interessiert hier mit und wollte dir nur mal viel Erfolg dabei wünschen, all diese komplizierten - aber in der ein oder anderen Weise mir sehr bekannten - beruflichen Probleme zu lösen und den für dich richtigen Weg zu finden. Es klingt zumindest als seist du auf dem richtigen Weg. Toi Toi Toi!

silmanja - 28. Mär, 07:27

lieben dank für die wünsche - und ja viele Themen, kommen in der einen oder anderen art, sicher sehr oft vor.
für mich war es gestern auch sehr entlastend festzuhalten, dass ich mich derzeit emotional wirklich auf diesen ausgleich dieser zwei lebensbereiche konzentrieren kann, mal sehen wie es mir gelingt.....
PeZwo - 27. Mär, 23:23

irgendwie eine spannende Zeit... viel in Bewegung... wo wird es sich hinbewegen?

silmanja - 28. Mär, 07:28

eine gute frage, antwort habe ich keine derzeit keine, ausser die geographische und die des neuen jobs, aber ich versuche jetzt alles auf mich zukommen zu lassen......
spannend ist es jedenfalls....
nehalennia (Gast) - 28. Mär, 08:56

privat/berufliches

Coaching - was für eine Methode, um scheinbar Banales plötzlich essentiell erscheinen zu lassen ;-)

Zur Vermischung von privat und beruflichen: meine dzt. chefin war mal mit mir sehr gut befreundet. Die Freundschaft ging leider den berühmten Bach hinunter, wenngleich sie das wahrscheinlich immer noch nicht mitbekommen hat... Andererseits hab ich (wenngleich auch selten) Aufträge an Freunde gegeben - das hat wunderbar geklappt!

Aus meiner Sicht, ist es essentiell, daß alle Beteiligten sich über die unterschiedlichen Rollen in Beruf und Privat klar sind und wissen. Je deutlicher und ausführlicher man vorher über mögliche Auswirkungen gesprochen hat, desto weniger läuft schief. Auch in der Kommunikation hab ich mir angewöhnt, zu betonen, in welcher Rolle ich gerade agiere ;-) Das klingt eigenwillig, doch ein guter Freund erkannte binnen Tagen, daß mein Tonfall zum Teil ein anderer ist. Wir sind sogar mal beruflich zusammengekracht, nach 10 min fragten wir uns aber ganz normal, wohin wir denn am Abend essen gehen!

Alles Liebe, n (aka ek1780)

silmanja - 28. Mär, 18:21

das ist ja interessant wer da zum vorschein kommt - ;-)

ich glaube auch, dass es klappen kann, nur habe ich das mit der Trennung nicht geschafft, noch dazu wo wir ja ein Pärchen im Büro haben äh hatten.

ich werde es jetzt mal mit einer klareren Trennung dieser beiden bereiche versuchen - mal sehen, was dabei rauskommt......
steppenhund - 28. Mär, 11:22

Beruf und privat, Freundschaft

Ich habe das Glück gehabt, dass einige meiner Chefs verstanden haben, dass man eine nicht zu enge, freundschaftliche Beziehung zu seinen Untergebenen haben sollte.
In einigen Fällen hat sich nach Beendigung des Dienstverhältnisses danach eine lebenslange Freundschaft entwickelt. Es gibt jede Menge "gescheiter Bücher", in denen von einer zu engen Verquickung zwischen beruflich und privat gewarnt wird.
Es ist gut, wenn man seine(n) Chef(in) sympathisch finden kann und sich gut versteht. Ich neige auch dazu, gute Beziehungen zu vertiefen und kann froh sein, dass von der anderen Seite die richtigen Grenzen gesetzt wurden. Im Nachhinein gesehen war es so richtig, wie es lief.
-
Zu der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben scheint mir eine Lehre, die mir mein Vater einmal mitgegeben hat, zuzutreffen. Die sexuelle Aufklärung ist nicht so wichtig wie die soziale. Lernst Du jemand kennen, den Du näher kennen und lieben willst, achte darauf, dass bestimmte soziale Felder wie Bildungsgrad und berufliche Neigung übereinstimmen. Dann wird sich leichter das Verständnis für das Leben des anderen einstellen. Viele Probleme können dann entspannter besprochen werden.
Das mag vielleicht etwas spießbürgerlich klingen, aber auch dafür habe ich in meinem Leben bei mir und auch bei vielen anderen schon die entsprechenden Vergleichsbeispiele kennengelernt.
-
Es ist ja ein Jammer, dass ich nicht mehr auf Brautschau bin:) Die Entfernung Wien-Salzburg könnte mich nicht hindern, jetzt wo ich weiß, dass Du dich um private Kontakte bemühen sollst;)

silmanja - 28. Mär, 18:36

ach weisst du steppenhund, bis vor gar nich so langer zeit war ja die familie auch produktionseinheit, so gesehen ist die trennung zwischen beruflichem und privatem etwas eher neues.
ich habe auch über ein bekanntes spö-pärchen gehört, dass diese die vereinbarung habe, nie auf parallel auf einer ebene aktiv zu sein.

ad soziale Aufklärung: meistens ergibt sich das von selbst, und die erfahrung zeigt auch, dass es wenige Männer gibt, die es mit "höher" gebildeten Frauen aufnehmen wollen. das verringert natürlich die auswahl mit zwei studienabschlüssen (und das als schulabbrecherin!)

andererseits gehe ich jetzt sicher nicht auf "befehl" auf brautschau. ich habe eher den vorsatz einer bewussten freizeitgestaltung - inklusive außerberuflicher sozialkontakte - und dann schauma mal.....

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