Gesehen, Gelesen, Gehört

Sonntag, 13. Januar 2008

Kulturpessimismus

In welcher Welt leben wir?

In Deutschland fordert ein Politiker, der Angst hat die Wahlen zu verlieren, Strafcamps für Jugendliche.
In Österreich vergleicht eine geistig umnachtete Politikerin den Propheten Mohammed mit einem Kinderschänder -
Richtig harmlos dagegen die Demokraten in den USA, die Diskussionen über Inhalte standhaft umgehen, und nur über Personen und ihre Ausstrahlung reden.

Johannes macht sich Gedanken, was man dagegen unternehmen kann und kommt (noch?) zu keiner Lösung. Ich stehe auch ratlos vor soviel Populismus in unserem ach so aufgeklärten Europa...

... und weiss leider auch nur eine banale, langfristige an die Ursachen gehende Lösung - mehr Bildung. Aber eigentlich kann ich das Argument auch nicht mehr hören. Was bleibt? Aufregen, durchatmen, beruhigen - und sich wieder ein Stückchen mehr mit Grausen vom politischen Geschehen abzuwenden.

Wie man es macht ist es falsch. Den Verrückten mehr Aufmerksamkeit zu geben? (was würde Herr Koch z.B. zahlen für die Werbezeit, die er derzeit gratis bekommt?) Nicht reagieren und das Feld überlassen? In Diskurs mit Meinungen und Personen gehen, die nicht diskursfähig sind?

Eine Variante gibt es noch, die manchmal durchaus fruchtbar ist: Betroffene (welch unmögliches Wort) zu Wort kommen zu lassen. Wirkt nicht immer (weil das Thema nicht immer dazu passt, oder weil die sogenannten Betroffenen in der Diskussion zum Fraß vorgeworfen werden), kann aber Verständnis wecken (wie z.B. der ehemals kriminelle ausländische Jugendliche auf die Frage, was er zu seiner kriminellen Zeit denn eigentlich benötigt hätte meinte er klar und einfach: ein Vorbild)

Und so wende ich mich mit Grausen ab...


P.S.:Und von einem genauso umnachteten Politiker der behauptet, die Abtreibung habe in Österreich genauso viele "Opfer" (!!) gefordert, wie der zweite Weltkrieg, rede ich ja noch gar nicht -

Ich schäume...
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Mittwoch, 9. Januar 2008

Lesezwiespalt

Ich lese da gerade ein Buch - ein sehr spannend geschriebenes, zu einem Thema, das mich sehr anzieht: der hohe Norden. Es geht um die brutale Kolonialisierung und Ausbeutung auf den Aleuten. Das Ende ist absehbar. Es ist bekannt, dass die Ureinwohner der Aleuten nahezu vollständig ausgerottet wurden.

Und so bin ich in einem Lesezwiespalt. Einerseits will ich das Buch lesen, weil es spannend, interessant und gut beschrieben ist. Andererseits will ich es nicht lesen, weil es irgendwie immer schlimmer und grauslicher wird. Und trotzdem verziehe ich mich jetzt ins Bettchen, und werde noch ein paar Seiten lesen, und vielleicht noch zum Drüberstreuen etwas leichtere Kost, um besser schlafen zu können.....
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Sonntag, 23. Dezember 2007

Winterlicht

Winterlicht
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Mittwoch, 12. Dezember 2007

Männer und Frauen

Das Wochenende im Bergdorf hat mir wieder die Bedeutung von unterschiedlichen Lebenswelten verdeutlicht. Dort im Kaffeehaus wollte ich gemütlich Zeitschriften lesen zum Kaffee und fand zwei Stapel vor: der erste mit massenhaft Klatschzeitschriften - aktuelle und goldene Blätter und noch einige mehr gespickt mit Klatschmeldungen aus diversen unrelevanten Schlagerfamilien und Königshäusern. Daneben ein zweiter Stapel mit Unmengen an Autozeitschriften. Ich kann mir so richtig vorstellen, wie ältere Paare in das Kaffeehaus, für jeden einen Stapel - und so vergeht der Nachmittag. Nur für mich war leider kein Lesestoff dabei. War das nicht schön, die Woche davor in Wien, als ich zwei Stunden im Kaffeehaus sitzen durfte und mich dabei mit viel Informationen aus diversen brauchbaren Tageszeitungen, Wochen- und Monatszeitschriften reinziehen konnte.

Und dann die lokale Meldung des Tages: Hier wird ein Männerhort eröffnet. Ein Zelt, wo Frauen ihre Männer während der stressigen Weihnachtseinkäufe abgeben können und letztere einen ruhigen Nachmittag verbringen, während die Angetraute sich shoppingmäßig wegstresst. Das Ganze ist anscheinend so erfolgreich, dass es mittlerweile exportiert wird. Vielleicht wollen Frauen jedoch einen Ort, an dem sie sich vom Weihnachtsstress entspannen können. Ob sich dafür auch ein Sponsor findet?
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Freitag, 23. November 2007

Beschützt

Ich fasse es nicht - Auch wenn die EU vorsieht, dass in Zukunft vier Stangen Zigaretten aus einem EU Land eingeführt werden dürfen, gibt es hierzulande wieder eine Extrawurscht.

Offiziell um die Kunden zu schützen, darf in Zukunft nur eine Stange eingeführt werden, sofern die Warnhinweise auf den Packungen nicht auf deutsch sind - vier Stangen also nur, wenn die Warnhinweise auf deutsch sind, damit wir hier im Ösiland die Warnungen auch verstehen. Ich sehe schon die tschechischen und ungarischen Tschickhersteller, beim Aufkleberdrucken....
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Dienstag, 20. November 2007

Belgische Einheit (eine kleine Anmerkung)

Also - wer Nachrichten verfolgt, kann ja gerade mitbekommen, dass in Belgien gerade massiv die Einigkeit des Landes diskutiert wird. Aufhänger sind derzeit die Vororte von Brüssel, die gerade von immer mehr Französischsprechenden besiedelt werden, und das etwas labile Gleichgewicht ins Wanken bringen.

Am Sonntag gab es eine große Demo für die Einheit.(Übrigens: Standard Artikel habe ich keinen verlinken können, weil mir in der Linkzeile keine vernünftige URL angezeigt wird - wenn jemand weiss, wie das geht, bin ich für einen Hinweis dankbar). Und auch gestern konnte man noch überall Fahnen sehen, die aus dem Fenstern hingen - offensichtlich ein Statement zur belgischen Einheit - was ich ja OK finde - wir haben hier wirklich schon genug Länder.

Heute beim Bierchen sind wir dann draufgekommen, warum dieses Land eines bleiben sollte. Nehmen wir einen der wichtigsten Konsumgüter hierzulande: Schokolade. Wir müssen davon ausgehen, dass die Milch von fröhlichen und gesunden wallonischen Kühen kommt. Die Kakaobohnen hingegen, werden wohl übers Meer (also über Flandern) nach Belgien kommen. So gesehen ist die berühmte (und wirklich köstliche) belgische Schokolade also ein klares Zeichen für die belgische Einheit. Wer sich also zu keiner Meinung bezüglich der belgischen Einheit durchringen kann, wird sich dies vielleicht noch einmal überlegen, wenn das nächste Stück Schoki auf der Zunge zerschmilzt....
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Samstag, 10. November 2007

Contergan

Ich kann mich noch erstaunlich gut erinnern. Ich war ein Kind und in den Medien gab es Reportagen über Contergangeschädigte. Gezeigt wurden junge Frauen und Männer, die versuchten ein möglichst normales Leben zu führen. Graziös hielten sie ihre Teetassen in den Zehen, sie absolvierten Berufsausbildungen und erkämpften sich ihren Platz in der Gesellschaft. Aufrüttelnde Bilder, die mich sehr bewegten.

Meine Mutter erklärte mir die Geschichte vom Contergan Skandal und ihre Folgeerscheinungen. Unklar war auch damals wie lange die Geschädigten denn überleben und welche Folgeschäden durch die "unnatürliche" Verwendung der Gliedmaßen entstehen würden.

Diese Woche wurde wieder eifrig über Contergan in Talkshows diskutiert, Reportagen und Fernsehfilme gezeigt. Offensichtlich ist, dass die Geschädigten durch die starke Inanspruchnahme der Gelenke oft sehr leiden, und dass es auch unklar ist, wer für die Kostenübernahme verantwortlich ist.

Wirklich überrascht hat mich jedoch die Tatsache, dass das Unternehmen, welches Contergan vertrieben hat, auch nach 40 Jahren, immer noch eine katastrophale Unternehmenskommunikation hat. Kein einziges Wort der Entschuldigung. Ja, ich weiss: da das Verfahren eingestellt wurde, sind sie juristisch gesehen nicht schuldig und eine Entschuldigung wäre das Eingeständnis einer Schuld. Aber trotzdem: sie hätten ja zumindestens die Verantwortung akzeptieren können, oder das Gespräch mit den Opfervereinen suchen können. Statt dessen, sind sie vor Gericht gegangen um die Ausstrahlung des Filmes zu verhindern, und haben dadurch der Thematik noch viel mehr Öffentlichkeit verschafft.

Das lässt mich doch wieder einmal an der Lernfähigkeit von Unternehmen zweifeln!
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Donnerstag, 1. November 2007

Hinter den Kulissen von Wikipedia

Uij - da habe ich was Neues entdeckt, wo man Unmengen an Zeit verbringen kann. Der Hintereingang zu Wikipedia sozusagen - das Autorenportal. Da habe ich die letzten Tage viel Zeit verbracht und sehr viel gelernt, wie einer meiner absoluten Favorites funktioniert.

Das ist eine ziemlich beeindruckende Sache - auch wenn der Tonfall oft etwas rauh ist. Eine richtige Organisation, mit relativ klaren Strukturen und Hierarchien. Und wenn man bedenkt, dass nur ein ganz verschwindender Teil der Wikipediabenutzer sich auch daran beteiligen, erkennt man dessen Bedeutung im Netz noch einmal mehr.

Für Unwissende ist das allerdings auch eine ziemliche Schlangengrube, weil das Regelwerk kompliziert und nicht immer auf den ersten Blick zugänglich ist. So habe ich mir gedacht ich probiere mich einmal an einer "eingeforderten" Übersetzung, und war prompt mit einem Löschantrag mit ziemlich harschen Postings konfrontiert.

Trotzdem könnte ich mir gut vorstellen in nächster Zeit da einiges beizutragen - sich mit bestimmten Themen vollkommen frei von ökonomischen Zwängen zu beschäftigen sagt mir eigentlich recht zu..... Mal sehen.
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Mittwoch, 31. Oktober 2007

Feiertagsklau

Habe ich gerade beim Stöbern auf Wikipedia entdeckt:

Im Jahr 2008 fällt der 1. Mai zum ersten Mal seit er ein Feiertag ist, auf Christi Himmelfahrt.

Skandal!
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Samstag, 27. Oktober 2007

Fernsehen bis zum Abwinken

Puh - Angefangen hat es mit dem schönen Film Scaramouche, bevor der mehr oder wenige nahtlose Übergang zum Seriennachmittag stattgefunden hat - zwei Folgen Gilmore Girls, danach Brothers & Sisters und zum Drüberstreuen Greys Anatomy.

Jetzt am Abend wird es wieder eine Spur gehaltvoller, Bela Block zum Thema Kinderhandel.

Und bevor ich mit weiter unter der Hand verblöde, hier noch die beste Fechtszene aller Zeiten - aus Scaramouche....

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