Und da war noch dieses Gewitter, das justament drei Minuten, nachdem ich das Büro verlassen habe, losgegangen bin. Während ich auf den Bus warte geht so ein richtiger Platzregen los, rundherum nur Blitz und Donner. Die Wartenden versuchen sich gegen die spritzenden vorbeifahrenden Autos zu wehren - ohne rechten Erfolg. Als der Bus kommt, sind wir alle nass und natürlich trotzdem recht froh ein bisschen im Trockenen zu bleiben.
Keine fünf Minuten später geht nichts mehr. Oberleitungsbusse sind zwar umweltfreundlich, nur wenn der Blitz in die Leitung einschlägt, steht natürlich alles still. Durch Glück erwische ich schnell einen anderen Bus, während die restlichen Fahrgäste sich die Zeit im stehenden Bus vertreiben. "Mein Theater fängt erst in einer Stunde an", meint eine Dame während ich aussteige.
Faszinierend dann die Busschlange im Zentrum - sicher zehn Stück hintereinander aufgefädelt, während ein Bus von der Feuerwehr abgeschleppt wird ....

silmanja - 25. Mai, 23:10
Es fängt ein mit einem Gang zur AG Kultur. Dort bleiben wir nicht lange, jedoch fallen mir diese entzückenden Plakate zum G8 Gipfel auf, die mit einer bekanten Maus offensichtlich versuchen, aufklärerisch zu wirken (über die Inhalte kann ich leider nichts sagen).Und das Ganze findet noch dazu auf Modeplakaten statt:
Dann Champions League Finale - Open Air bei Bier und köstlichen Cepvacici. Leider wird es diesen Platz nicht mehr geben, wie wir hören, weil an diesem Ort eine Uni gebaut wird. Schade - studiert habe ich schon, einen schönen Ort zum Fussball schauen könnte ich viel eher gebrauchen. Spass hat es gemacht - auch wenn leider die falsche Mannschaft gewonnen hat.
Dann in Ruhe nach Hause gehen - zuerst durch das schöne Kaiviertel und dann der Blick auf die Residenz. Bin noch immer sehr begeistert von den unterschiedlichen Ein- und Aussichten dieser Stadt.
Gute Nacht!
silmanja - 24. Mai, 00:15
Wohnen in der Altstadt ist etwas sehr Eigenartiges.
Zuallererst ist da die schöne Wohnung in einem schönen alten Haus. Eine Wohnung die Geschichte ausstrahlt, mit vielen entzückenden Details, Türen für kleine Mensch und Lampen die nicht von der Decke kommen, sondern von der Seite, da die sich gleich über der Decke eine Strohschicht ausbreitet, die besser nicht angetastet werden sollte.
Autolärm gibt es nur wochentags in der Früh - zuerst die Müllabfuhr, die in kleinen Gassen sehr laut sein kann und dann der Lieferverkehr. Für den Rest des Tages ist der Lärm nur von Menschen gemacht. Untertags ist das ein angenehmens Brummen, am Abend wird es weniger. Bis auf das Wochende und vor allem, wenn das Wetter warm ist. Dann fallen sie ein - die Touristenhorden - vereinfacht ausgedrückt - jung, besoffen und laut.
Das Haus ist eng, Platz um ein Fahrrad abzustellen gibt es nicht, auch keinen Platz für einen Papiercontainer.
Ja einerseits ist es verständlich, dass immer weniger Menschen in der Altstadt wohnen wollen. Andererseits ist es wunderschön mittendrin zu sein, das Inneleben kennenzulernen, die Altstadt von allen möglichen und umöglichen Seiten zu sehen, wieder ein Detail zu entdecken (und weiss Gott es ist mehr als verständlich, dass so viele Leute jährlich zu besuch kommmen), aber auch die faszinierende Ruhe an regnerischen Abenden zu genießen oder unter leicht neidischen Blicken von Passanten hinter der Haustüre zu verschwinden oder aus dieser herauszukommen und betrachtet zu werden, weil man offensichtlich nicht nur zum Vergnügen da ist....
Nett wäre es aber schon, wie mein Onkel vorgeschlagen hat, eine Wäscheleine über die Straße zu spannen, und auf die Zeitungsmeldungen zu warten: "Endlich zieht wieder Leben in die Altstadt ein"
silmanja - 15. Mai, 22:44
Hierzulande gibt es tatsächlich etwas, was es in Wien nicht gibt. Z.B. eine Nachttrafik - man lernt nie aus.... Sinnigerweise steht genau vis-a-vis ein Würstelstand der nur kleine Flaschen Bier verkauft......

silmanja - 11. Mai, 22:36
Touristin sein macht Spass und ein Besuch auf der Festung bei eigenartigen Himmelspielen ist besonders schön.
Da sind von unten einmal diese unglaublichen Mauern, wo man versteht, warum diese Festung nie eingenommen wurde.
Von oben dann ein unglaublicher Blick auf die Stadt:
und auf das Land:

.
Heute gab es dafür den ganzen Tag den berühmten Salzburger Regen. Da wollten wir noch eine weitere Salzburger Spezialität auskosten -
Salzburger Nockerln. Die waren schon sehr fein - mal schauen, ob ich mich auch einmal daran probiere.
Einer der wirklich feinen Plätze hier zum Kaffeetrinken und auf die Festung schauen. Auch wenn der Cappucino 3,10 € kostet. Die Melange hingegen mit Schlagobers serviert wird (eine allgemeine hiesige Unsitte), und das kleine Glas Wasser beim Kaffeepreis inbegriffen ist, während das große Glas 0,60 € kostet.

Schon gestern in der Früh konnte ich vernehmen, dass in der Stadt ungewöhnlich viel Verkehr sei. Das war doch verwunderlich, von Wien bin ich es gewöhnt, dass am Fenstertag alles ein bisschen ruhiger sei.
Hier ist das anders, wie ich dann im großen "Wir haben alles" Supermarkt und bei einer Elektronikkette feststellen musste. Offensichtlich nehmen sich die Leute am Fenstertag frei, um dann Einkäufe zu erledigen. Das erkläre mir mal einer. Wenn ich eh nicht wegfahre, könnte ich mir doch an jedem anderen Tag zum Einkaufen freinheme, und müsste dann nicht in einem Gewusel, wie an einem Samstag einkaufen gehen......
silmanja - 21. Apr, 19:09
I did it. Ich habe heute ein unterschriebenes Wohnungsanbot an den Vermittler zurückgefaxt. Das Ganze kostet mich zwar eine Vermittlungsgebühr und eine ordentliche Kaution, aber ich habe ab Mitte März eine hübsche Wohnung in der Altstadt von S. - aber wirklich so mitten im Zentrum mit Blick auf das Touristengetummel, dafür ohne jeglichen Autolärm, und das in einem Haus aus dem 17 Jahrhundert. Und ich werde endlich wieder eine Waschmaschine in der Wohnung haben, auch das freut sehr - auch wenn es wieder zusätzliche Ausgaben bedeutet (wobei ich gerade ein Angebot für eine hübsche Waschmaschine mit Ratenzahlung gesehen habe - das ist eine Überlegung wert).
Und gleichzeitig kommen am Mittwoch die ersten, die sich meine Wohnung anschauen. Wenn ich die jetzt rechtzeitig anbringe, dann erspare ich mir auch einiges Geld